Raumplanung: Gestaltung kleiner Büros

Raumplanung: Gestaltung kleiner Büros

Selten gehen Effektivität und Ästhetik eine sinnvollere Verbindung ein als bei der Gestaltung kleiner Büroräume. Erfahren Sie im officebase Ratgeber mehr über professionelle Einrichtung kleiner Büros. 

Selten gehen Effektivität und Ästhetik eine sinnvollere Verbindung ein als bei der Gestaltung kleiner Büroräume. Was als Herausforderung erscheint, ist eine dankbare Aufgabe. Wie auf dem Boot wird jeder Winkel genutzt, jedes Detail durchdacht. Aus wenig wird viel, eine Minifläche wird zum produktiven Büro. Die nachhaltige Reduktion auf das wesentliche Büromobiliar und die wichtigsten, vielleicht auch die schönsten Details führt oft zu einem charmanten Endprodukt, das Raum für grosse Ideen schafft.

 

Wo ist Platz für ein kleines Büro?

Ein kleines Zimmer, aber auch eine Nische, ein verwinkelter Flur oder ein Fenstererker – bei genauerem Hinsehen finden sich viel Orte für konzentrierte Arbeit auf kleiner Fläche. Mit freistehenden Regalen können auch Nischen und Räume neu geschaffen werden, wenn die baulichen Voraussetzungen kein abgetrenntes Zimmer vorgeben. Eigentlich entsteht ein Arbeitsplatz dank mobiler Arbeit schon mit dem Aufklappen des Laptops und dem Duft frisch aufgebrühten Kaffees. Andererseits fördert eine bewusste Gestaltung eines klar definierten Raums – unabhängig von der Grösse – auch die Qualität der Arbeit. Es lohnt sich, das Büromobiliar mit Liebe zum Detail zu wählen. Grundlage ist dabei immer: Wichtiger als die Quadratmeterzahl ist die Gestaltung und die Funktionalität des Arbeitsplatzes. Es muss auch keine scharfe Trennung zwischen Büro und Umgebung sein. Kleine sichtbare Akzente, Accessoires, Tischlampen oder ein ordentlicher Bücherstapel reichen manchmal schon, um eine Ecke für produktive Stunden einzurichten.

Bild: Stauraum- & Loungemöbel Venice von Neudoerfler 

 

Büroplanung mit kleinen Grundrissen

Ist der Platz beschränkt, darf die Arbeitsqualität nicht leiden. Die Einrichtung des Mini-Büros bedarf lediglich mehr Überlegung. Es gelten die gleichen Grundsätze wie im Grossraumbüro (das schliesslich auch nur aus benachbarten, offenen Mini-Arbeitsinseln besteht): Temperatur und Belüftung müssen stimmen, der Lichteinfall sollte seitlich sein und vor allem muss auch ein langer Arbeitstag ohne übermässige Ermüdungserscheinungen machbar sein. Das Mobiliar muss eine köperschonende Haltung ermöglichen. Schon daher scheiden Bistrotisch und Küchenstuhl eigentlich aus. Glücklicherweise ist das Miniaturbüro ebenso wie das Tiny House ein beliebtes Einrichtungsobjekt. Instagram und Pinterest quellen über: Zur Inspiration sind #tinyoffice und #smalloffice ein guter Anfang. Wem das nicht reicht, der nutzt die Hilfe professioneller Büroplanung

Checkliste für die Büroeinrichtung

Eine Handvoll Grundlagen macht die Raumplanung kleiner Arbeitszimmer leicht. Daneben gelten natürlich Gegebenheiten vor Ort wie auch individuelle Vorlieben und Bedürfnisse.

 

  • Fokus auf Effektivität: Schön soll es aussehen (vor allem das Heimbüro), doch sollte konzentrierte Arbeit das Ziel der Bürogestaltung sein.
  • Mehrfachnutzung & Multifunktionalität: Vor allem Büromöbel im Homeoffice müssen den Spagat zwischen Wohnlichkeit und Funktionalität schaffen. Je mehr sich mit dem einzelnen Objekt dann noch anfangen lässt, desto mehr Platz bleibt übrig.
  • Digitales: PC-Tower oder Notebook? Mit Monitorarm kann der klassische Rechner sogar dezenter ausfallen. Kombigeräte für Druck, Scan und Fax sollen nicht zu voluminös sein.
  • Ordnung: Und zwar konsequent. Chaos mag auf grosser Fläche nicht auffallen, aber im Minibüro wird es zum Verhängnis.
  • Ablage: Um Ordnung zu schaffen, steht die Ablage ebenfalls im Fokus. Wie steht es um die Unterbringung wichtiger Unterlagen: Reicht der Platz für ein Regal oder kommen die Papiere schlicht in einen Zeitungsständer
  • Vertikale statt Horizontale: Die Quadratmeterzahl ist hier vermutlich kleiner als die Wandfläche, also müssen die Wände in die Planung einbezogen werden.
  • Optische Tricks: Spiegel, Fenster und dezente Farben können eventuell Grösse simulieren, mindestens aber schaffen sie Abwechslung für den Geist.
  • Leere erlauben: Auch wenn es paradox erscheint, sollten auf kleiner Fläche Freiräume bestehen bleiben. Der Geist muss sich bewegen können.

 

Auswahl des Mobiliars

Weniger ist mehr? Nein – aber weniger kann Spass machen. Grade für den kleinen Raum sind die richtigen Büromöbel essenziell – die richtige Auswahl ist entscheidend. Die Reduktion der Fläche sollte eine höhere Qualität des Mobiliars gestatten. Vielleicht ein Designerstuhl oder ein antikes Requisit? Die Themen Reduktion und Minimalismus schaffen es regelmässig auf die Titelseiten der Interior- und Architekturpresse. Eine breit gefächerte Übersicht über das Angebot an Büro- und Objektmöbeln sollte schon auf den kurzen Einblick zur passenden Einrichtung auch des Mikrobüros führen.

Bild: Sitz-Stehtisch Cover von VARIO

 

Der Schreibtisch für ein kleines Büro

Je kleiner der Grundriss, desto grösser der Fokus auf die Arbeitsfläche. Vermutlich gibt es kaum weitere Ablageflächen für Alltagsgegenstände, Papiere und Bürobedarf – im Alltag landet also alles auf dem Schreibtisch. Auch bei wenigen Quadratmetern darf die Arbeitsfläche daher nicht zu klein sein – vor allem ergonomisches Arbeiten sollte sie ermöglichen. Ein Monitorarm oder eine Tischhalterung befreit den Tisch vom Bildschirm – und schafft Platz. Grössere Displays lassen sich mit Bildschirmbefestigungen direkt an der Wand befestigen.

 

Der passende Bürostuhl

So klein das Zimmer auch ist: Hier wird nicht gespart. Lange Arbeitstage sind nur möglich mit dem passenden Bürostuhl. Und passend bezieht sich dabei allein auf die Ergonomie. Reicht die Fläche vielleicht nicht für den ausladenden Chefsessel – ein ergonomischer Bürostuhl darf es gern sein. Wo der Platz dann wirklich nicht ausreicht, ist der Schreibtischhocker die Wahl. Und natürlich kommen in kleinen Büros die Drehstühle erst richtig zur Geltung. Mit etwas Spin lässt sich jeder Winkel des Zimmers sofort erreichen – allein die Rollfunktion ist dann vermutlich überflüssig.  

 

Die Beleuchtung kleiner Räume

Licht benötigt keinen Platz – Licht schafft Raum. Im kleinen Büro kann die Beleuchtung viel ausrichten.  Flutlicht ist zu vermeiden, da es den Raum optisch verkleinert. Statt voluminöser Leuchten werden kleine Strahler eingesetzt. So entstehen, über den Raum verteilt, kleine Akzente, die Weitläufigkeit und Grösse simulieren und dem Auge trotz kurzer Distanzen eine Abwechslung bieten. Die aktuelle Technik macht es möglich. LED-Leuchtmittel benötigen im Betrieb wenig Energie und geben kaum Wärme ab: Das Arbeitszimmer wird nicht zusätzlich aufgeheizt. Welche Leuchten passen in ein kleines Büro? LED-Spots schaffen Raumtiefe und setzen einen Fokus zum Beispiel auf Regale oder die Dekoration. In Kombination dazu erhellt eine dezente Tischleuchte die eigentliche Arbeitsfläche. Das Wichtigste jedoch ist natürliches Licht. Ein Fenster sollte den Blick in die Weite ermöglichen.

 

Dekoration auf kleinem Raum

Dekoration erfreut das Auge und schafft damit virtuelle Grösse, vergleichbar zur Beleuchtung. Dabei kann es sich um persönliche Lieblingsobjekte handeln, aus Platzgründen aber auch gern um Kunst an den Wänden, Spiegel oder Uhren. Lässt der Platz es vielleicht doch zu, kann ein kleines Sofa oder eine Liege einen Gegenpol zur Arbeit schaffen: eine Lounge «en miniature», die sich auch als Gästebett nutzen lässt. Und Bücher und Zeitschriften haben dann ihren Platz in einer kleinen Bibliothek sowie Zeistungsständern.